Friday, May 8, 2009

Star Trek, unendliche Weiten


Seit gestern im Kino: Star Trek. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich den Film mag. Die Tendenz geht zu "nicht mögen".

Typisch für unsere Kleinstadt: wir waren zum Filmstart am Donnerstag 12 Personen im großen Kinosaal und ich hatte Angst, das man den Film absagt wegen geringer Zuschauerzahl ;-)

Aber zurück zum Film. Was mir gleich wieder unangenehm auffiel (James Bond läßt grüßen), waren die kurzen Bilderfolgen, chaotischen Kameraschwenks und schnell wechselnden Blickwinkel im Microsekundenbereich während der Actionsszenen, untermalt durch eine fast hirnmarternde Musik. Vielleicht bin ich hier doch nicht mehr der jüngste und habe keinen Sinn mehr für neue Trends. Ich habe aber den Eindruck - und das war bei James Bond auch schon so - dass hier handwerklicher Pfusch kaschiert werden soll, und das mit Methode. Actionszenen werden bewußt multimedial verquirlt und vernebelt, um den Zuschauer von der schlechten Ausbildung der Schauspieler abzulenken (Nahkampfszene auf der Bohrplattform, mit Tarantino wäre das nicht passiert).

Dazu kommen während des gesamten Filmes, insbesondere die Szenen auf der Brücke, Bilder die wie mit der Familienkamera aufgenommen wirken. Es gibt keine Schnitte mehr, die Kamera wird einfach rumgeschwenkt und alles wird verwackelt. Das habe ich schon öfters auch im Fernsehen beobachtet, scheint eine neue Art der Kameraführung zu sein. Mir persönlich gefällt das überhaupt nicht. Es wirk billig und schnell hinproduziert, um Kosten zu sparen. Den Eindruck von "Kosten sparen" hatte ich auch bei den spärlichen Handlungsorten im Film.

Die Bösewichter im Film sind Romulaner, sahen aber irgendwie garnicht so aus. Die tätowierten Halunken in langen schwarzen Mänteln hätten eher in einen Film wie "die Matrix" gepasst.

Den kurzen Rückblick in die Kindheit des Helden hätte man sich sparen können. Was sollte das, schnell fahrendes Kind mit Auto auf Landstraße von Polizei verfolgt? Die Prügelszene in der Kneipe hat doch ausreichend dargelegt, das James T Kirk kein Musterschüler ist. Der Film versucht auch hier, möglichst jeden Geschmack zu bedienen. Typisch dafür auch die Motoradfahrt des Helden vorbei an der Sternenflottenakademie, geklaut von Top Gun.

Was bleibt: Ein schönes Weltraumspektakel ohne jeden Kultstatus und ohne Wiedersehenswert, aber eine willkommene Abwechslung.

Bildquelle:
Industrial Light and Magic / Paramount Pictures

1 comment:

  1. Ich glaub Dein letzter Satz fasst es ziemlich gut zusammen. Es war halt spaßig aber ohne Magie und das macht Kino schon ein wenig aus. Zumindest war es nach den letzten beiden Teilen endlich mal wieder ein ST-Film mit ausreichend Schwung!

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