Monday, December 7, 2009

Isabel Allende - Mein erfundenes Land


Die Frage eines Reporters während einer Pressekonferenz macht Isabel Allende sprachlos. Eine Frage, zu der ich eine klare Antwort habe wenn ich auf Reisen bin. Nein, während meiner sehr kurzen Reisen habe ich selten Heimweh. Anders Isabel Allende, die diese Frage zum Anlass nimmt, eine Lawine von Erinnerungen an ihr Heimatland Chile mit uns zu teilen.
Und so sitze ich im Bus nach Argentinien und während der 2-stündigen Grenzkontrolle lese ich amüsiert etwas über die Bürokratieverliebtheit der Chilenen und das Isabel ebensolange an einem Grenzübergang warten mußte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Buch schon zur Hälfte gelesen und während nun ihrerseits die Argentinier unser Gepäck nach Manier einer DDR-Grenzkontrolle durchwühlen, bin ich schon wieder ein paar Seiten weiter.
Das Buch hat mich dann so gefesselt, daß ich es bei Ankunft in El Calafate (nochmal 2 Stunden später) zu Ende gelesen hatte.
Wer Chile bereist und mehr über die Sitten, Gebräuche und Klischees seiner Bewohner, über die Familie Isabel Allendes und über die Geschichte des Landes lernen möchte, sollte unbedingt dieses Buch lesen. Es ist kurzweilig geschrieben, anfangs amüsant, später dann auch traurig.

Foto: suhrkamp.de

Wednesday, October 7, 2009

Dresden Neustadt


Es wird dämmrich und ich besteige am Hauptbahnhof die S-Bahn nach Dresden-Neustadt. Wolln doch mal sehn was dran ist an der Schlagzeile im Touristenprospekt: "Größtes Kneipenviertel Deutschlands".

Allerdings beschäftigt mich zunächst die Ansage der nächsten Haltestelle: "Dresden so-und-so, Übergang zum World Trade Center". Ich fühle mich weltoffen.
"Dresden-Neustadt!", ertönt es dann einige Augenblicke später, und ich bin raus. Noch ein Blick auf die Karte, dann marschiere ich bei einsetzendem Nieselregen und einbrechender Dunkelheit los. Zwei Mädchen, schwarz gekleidet, fragen mich, wo hier ein Lidl ist, und ich kenne das Codewort nicht. Also weiter und rechts rein in die Alaunstraße, und ich merke, hier bin ich richtig. Der Regen, vorbeiflitzende Radfahrer und Leuchtreklamen einiger Bars erfreuen mein Gemüt und ich fühle mich wie ein Bladerunner.

Erstmal was futtern, und ich lese "Devil's Kitchen". Später, als ich die bestellten HotDogs mit einer von 10 verschiedenen Chilisoßen würze, begreife ich endlich, warum dieses Lokal so heist. Und ich kann endlich wieder frei atmen.

Wieder zurück in der Alaunstraße. Vorbei an einem Biergarten erwische ich zufällig den Eingang zur Kunsthofpassage und lasse mich trotz Regen vor einem spanischen Restaurant nieder - El Perro Borracho. Ich befinde mich in einem Art Hinterhof. Über mir höre ich Klaviermusik und lese "Ballettschule". Lampionlampen tauchen den Hof in warmes Licht, hier bin ich energiesparlampenfrei. Ich bestelle Budweiser, und spreche das ausversehen amerikanisch aus. Irgendwie doch zu viel Blade Runner geschaut. Der Wirt erklärt mir auch gleich, dass das amerikanische Budweiser überhaupt nicht schmeckt und auch nichts mit dem tschechischem Budweiser zu tun hat. Es regnet mittlerweile richtig schön. Und außer ein paar Rauchern, die aus dem vollbesetzten Gastraum mal kurz im Freien sitzen, bleibe ich allein hier draußen.

Ein Bier später zieht es mich weiter fort, an einen anderen Ort. Ich schlendere immer noch durch den Kunsthof und sehe Licht in einer Kellerbar. Im schönsten Waschhaus Dresdens treffe ich dort auf Rainer und Moni. Rainer ist der Inhaber dieser Bar und füllt mir auch gleich ein Bier ab. Moni, wie sich später herausstellt, hat ein paar Häuserecken weiter eine Pension.

Da ich der einzige Gast zu dieser Stunde bin - es regnet immer noch - sitzen wir drei bald gemütlich zusammen und plaudern über DDR-Musik und die Pudhys. Nebenbei bemerke ich, das alle Möbel in dieser Bar aus Bambus sind. Rainer führt mich dann eine Etage höher in den Verkaufsraum des ersten und einzigsten Fachgeschäftes mit eigener Produktion für Bambusmöbel. Und Rainer läßt es sich nicht nehmen, meine Unwissenheit bei Bambus und Kokusnüssen zur Schau zu stellen.

Irgendwann verabschiede ich mich und bin nun in der Parallelstraße zur Alaunstraße. Plötzlich stehe ich vor der Reisekneipe. Die Erlebniskneipe des Reiseveranstalters "Schulz Aktiv Reisen", bei dem ich für November eine Chilereise gebucht habe. So ein Zufall. Und es gibt "Gambrinus", ein Bier, welches auch in meiner Stammkneipe daheim ausgeschenkt wird.

Weiter in die Nacht, und ich höre Jazzmusik. Verdammt, habe ich hier etwa eine Jam-Session verpasst? Und tatsächlich, in der "Scheune" erlebe ich die letzen Minuten einer Jazzband. Da hätte ich mich mal informieren sollen.

Ein schöner Abend geht zu Ende und ich verlasse das Neustadt-Viertel. Ich laufe zurück Richtung Elbe. Schon eine überquerte Hauptstraße später erstirbt das Nachtleben. Fahle Neubauten und breite Flaniermeilen mit Läden im Erdgeschoss ersetzen die gemütlichen Gassen in Neustadt. Ich fühle mich als ob ich mein Wohnzimmer verloren hätte.

Auf Wiedersehen Dresden-Neustadt

Links zu diesem Post:

http://www.devils-kitchen.eu/
http://www.kunsthof-dresden.de/
http://bambushaus-dresden.de/
http://www.reisekneipe.de/
http://www.scheune.org

Foto: Patrick Hesse, Dresden

Friday, August 21, 2009

Avatar Trailer is online


Da gucke ich mir zufällig die aktuellen Filmtrailer an und lese "Avatar". Und tatsächlich, seit heute unter http://www.apple.com/trailers/ gibts einen ersten Blick auf das neue Werk vom James Cameron. Die Musik ist noch etwas eintönig, aber die Szenen gefallen mir schon ganz ordentlich.

Links: avatarmovie.com
Foto von dieser Webseite

Tuesday, August 4, 2009

The Secret of Monkey Island - Special Edition


Es war einmal vor langer langer Zeit, als ich meinen ersten PC bekam und stundenlang bei "Prince of Persia" die Prinzessin zu retten versuchte. Und dann kam Monkey Island mit Guybrush Threepwood. Das waren noch Zeiten. Und nun bin ich wieder jung. Der Klassiker kehrt zurück als mobile Version auf meinen Touch und ich kann's nicht lassen.

Ich hoffe auf weitere Titel von Lucas Arts, wie zB "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" oder Roger Wilcow in "Space Quest". Da bin ich mir aber garnicht sicher ob das auch von Lucas Arts war.

Foto: http://www.lucasarts.com/games/monkeyisland/

Wednesday, May 13, 2009

GRANDMA´S FINEST GROOVE JAM


Wahnsinn! Ich bin immer noch ganz hin und weg.

Ich hatte das unverschämte Glück, am 2.Dienstag im Monat in Leipzig zu sein. Seit Februar findet nämlich an diesem Tag in der Moritzbastei eine Jam Session mit Funk und Jazz statt.

An diesem Dienstag auf der Bühne: Black Coffee. Genau mein Geschmack, Blechbläser (Trompete und Saxophon), Drums, Keybord, Bass und E-Gitarre, das noch gekrönt durch eine wunderbare Sängerin und zwei Sängern. Songs wie "Papa was a Rolling Stone" oder "Kiss" von Prince wurden zum Augen- und Ohrenschmaus. Alle Songs wurden nicht einfach nur gespielt, sie wurden celebriert und durch wechselnde Improvisationen aller Musiker zum Erlebnis.

Weitere Info's zur Band: www.black-coffee.info, Bild von dieser Website kopiert

Friday, May 8, 2009

Star Trek, unendliche Weiten


Seit gestern im Kino: Star Trek. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich den Film mag. Die Tendenz geht zu "nicht mögen".

Typisch für unsere Kleinstadt: wir waren zum Filmstart am Donnerstag 12 Personen im großen Kinosaal und ich hatte Angst, das man den Film absagt wegen geringer Zuschauerzahl ;-)

Aber zurück zum Film. Was mir gleich wieder unangenehm auffiel (James Bond läßt grüßen), waren die kurzen Bilderfolgen, chaotischen Kameraschwenks und schnell wechselnden Blickwinkel im Microsekundenbereich während der Actionsszenen, untermalt durch eine fast hirnmarternde Musik. Vielleicht bin ich hier doch nicht mehr der jüngste und habe keinen Sinn mehr für neue Trends. Ich habe aber den Eindruck - und das war bei James Bond auch schon so - dass hier handwerklicher Pfusch kaschiert werden soll, und das mit Methode. Actionszenen werden bewußt multimedial verquirlt und vernebelt, um den Zuschauer von der schlechten Ausbildung der Schauspieler abzulenken (Nahkampfszene auf der Bohrplattform, mit Tarantino wäre das nicht passiert).

Dazu kommen während des gesamten Filmes, insbesondere die Szenen auf der Brücke, Bilder die wie mit der Familienkamera aufgenommen wirken. Es gibt keine Schnitte mehr, die Kamera wird einfach rumgeschwenkt und alles wird verwackelt. Das habe ich schon öfters auch im Fernsehen beobachtet, scheint eine neue Art der Kameraführung zu sein. Mir persönlich gefällt das überhaupt nicht. Es wirk billig und schnell hinproduziert, um Kosten zu sparen. Den Eindruck von "Kosten sparen" hatte ich auch bei den spärlichen Handlungsorten im Film.

Die Bösewichter im Film sind Romulaner, sahen aber irgendwie garnicht so aus. Die tätowierten Halunken in langen schwarzen Mänteln hätten eher in einen Film wie "die Matrix" gepasst.

Den kurzen Rückblick in die Kindheit des Helden hätte man sich sparen können. Was sollte das, schnell fahrendes Kind mit Auto auf Landstraße von Polizei verfolgt? Die Prügelszene in der Kneipe hat doch ausreichend dargelegt, das James T Kirk kein Musterschüler ist. Der Film versucht auch hier, möglichst jeden Geschmack zu bedienen. Typisch dafür auch die Motoradfahrt des Helden vorbei an der Sternenflottenakademie, geklaut von Top Gun.

Was bleibt: Ein schönes Weltraumspektakel ohne jeden Kultstatus und ohne Wiedersehenswert, aber eine willkommene Abwechslung.

Bildquelle:
Industrial Light and Magic / Paramount Pictures

Saturday, April 4, 2009

Willkommen bei den Sch'tis

Endlich hatte ich wieder Tränen in den Augen.

Beim Kinobesuch im Dezember letzten Jahres waren es noch Tränen der Enttäuschung über den miserabelsten James Bond aller Zeiten und Tränen darüber, dass ich mir die nächsten Bond's nicht mehr anschauen werde. Bond ist tot.

Diesmal waren es Lachtränen, willkommen im Norden Frankreichs bei den Sch'tis. In einer sehr schwierigen Synchronsituation gelingt es der deutschen Version doch erstaunlich gut, die eigentümliche Mundart der Sch'tis umzusetzen.

Die Geschichte ist schnell erzählt. Statt in den warmen Süden wird ein Postbeamter in den angeblich kalten und rauhen Norden Frankreichs versetzt, wo die Bewohner rückständig und merkwürdig sein sollen. Und er weinte zweimal, bei der Ankunft und beim Abschied nach drei Jahren. Warum, dass schaut euch lieber selber an.

Dieser Film ist Pflicht, Tempotaschentücher nicht vergessen. Die Schauspieler überzeugen allesamt mit einer herzlichen Art, die Lust auf den Norden macht.

Bildquelle: www.filmstarts.de

Saturday, February 7, 2009

Avatar

Ich freue mich auf James Cameron's Avatar mit u.a. Sigourney Weaver (Alien)! Start wohl erst im Dezember 2009 (USA). Dieser Film wird in 3D gedreht, ist also nur in imax-Kinos zu sehen.
Leider bin ich kein großer Freund von 3D-Filmen, weil ich dazu eine Spezialbrille aufsetzen muß. Mich stört diese Brille und ich kann den Film dann wohl nicht so geniesen wie ich möchte.
Ein normaler Film wäre mir lieber gewesen. Aber manche orakeln, das 3D die Zukunft des Kinos ist. Allerdings wird das schon seit Jahren behauptet.

Update: Der Film wird in digitalem 3D gedreht, ist also nicht in imax-Kino's zu sehen, sondern nur in speziellen Kinos mit digitaler 3D-Technik. Und ich vermute, das der Film auch im Normalkino als normale 2D-Version läuft. Wie sollte man sonst die ungeheuren Produktionskosten wieder reinholen.

Monday, February 2, 2009

frische Steine

Diesen Film muß ich mir mal wieder anschauen! Kult!

Cuba real


Gestern sah ich im Fernsehen einen interessanten Beitrag über die Wirkung von roten und blauen Lichtanteilen in den neuen Energiesparlampen. Da fiel mir wieder eine merkwürdige Entdeckung ein, die ich während meines letzten Cuba-Urlaubs machte.

Alle herkömmlichen Glühlampen in Kuba wurden durch diese neuen Energiesparlampen mit diesem gräßlichen Licht ersetzt, warscheinlich per Order von ganz oben. Überall, egal wo man hinkam, hingen diese Dinger über meinem Kopf. In Kuba ist man also schon weiter als in Europa.

Nun wurde gestern in diesem Fernsehbeitrag ausführlich erläutert, dass der blaue Lichtanteil zu Schlafstörungen führt, weil ein bestimmtes Hormon nicht ausgeschüttet wird. Da drängelt sich doch ein ganz schrecklicher Verdacht in meine Gedanken: Der Fidel möchte nicht, das sein Volk einschläft, um bei einer Invasion durch böse Amerikaner immer wehrhaft zu sein.

Arthur G. Pym


Angeregt von einem Hörspiel in DR Kultur, nahm ich den Edgar Allan Poe aus dem Bücherregal und las mal wieder den Roman "Bericht des Arthur Gordon Pym", nach etlichen Jahren.