Sunday, April 7, 2013

Wie es mir gelang, einen alten PowerMac G4 wieder herzurichten

Ein alter PowerMac G4 (Modell M8493 http://apple-history.com/g4_quicksilver) war auf dem Schrott gelandet. Das Netzteil war kaputt - ein bekanntes Übel bei dem G4. Eine Reparatur des Netzteils kam nicht infrage. Gebrauchte Netzteile für den G4 gibt es natürlich im Netz zu kaufen, nur der Preis steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und das apple-Netzteil ist leider nicht kompatible zu einem PC-ATX-Netzteil, auch wenn die Farben der Kabel größtenteils identisch sind und auch die Stecker passen.

Das Netzteil des G4 hat zwei spezielle 24V-Leitungen, die einem gewöhnlichem ATX-Netzteil fehlen. Die 24V werden für den Apple Cinema Monitor gebraucht, der über einen speziellen Anschluß der Grafikkarte mit Strom UND dem Videosignal versorgt wird.
Das neue Netzteil, notdürftig mit Kabelbindern befestigt
die umgelöteten Stecker des ATX-Netzteils
Zusätzlich sind die schwarz-gelben 12V-Kabel vertauscht, ganz böses Faul. Glücklicherweise hat die Grafikkarte noch zusätzlich einen VGA-Ausgang. Ein gewöhnlicher Monitor tut also auch. Nach einer Anleitung im Internet habe ich ein altes ATX-Netzteil umlöten können (den Stecker) und der G4 startete wieder. Die fehlenden 24V sind also tatsächlich nur für den Apple Monitor nötig.

 Mein Ehrgeiz war geweckt. Wenn jetzt schon der G4 wieder läuft, warum dann nicht noch den Airport aktivieren? Ich habe einfach alte PCMCIA-Karten ausprobiert, die ebenfalls im Schrott gelandet waren. Und irgendann sprang das WLAN im G4 an. Ich hielt eine RoamAbout Karte von Cabletron Systems in der Hand. Die funktionierte tatsächlich im G4. Leider wird kein WPA2 unterstützt.

die Roamabout-Karte im Slot des PowerMac
Allerdings ging jetzt das Gehäuse nicht mehr zu. Der Schacht für die Airport-Karte befindet sich links und die normalen WLAN-Karten sind alle viel länger als die orginal Apple Airport-Karte. Was tun. Ich entfernte das Gehäuse des hinteren Teils der Karte und knickte die Leiterplatte einfach um 90Grad nach oben, in der Hoffnung, dass die Leiterbahnen nicht reißen. Leider sind sie doch gerissen, und ich mußte nochmal mit dem Lötkolben ran. Irgendwie gelang es mir dann heute am Karfreitag (das Wetter machts möglich) das Teil wieder zum Laufen zu bringen.

Die alte PCMCIA-Karte mit umgebrochener Leiterplatte
das Gehäuse geht jetzt grad so zu
Fazit: Vor mir steht ein PowerMac G4 QuickSilver aus dem Jahre 2001 mit WLAN (leider kein WPA2), 1,2 GB Hauptspeicher, einer 80GB Festplatte, einem modernen ATX-Netzteil mit leisem Lüfter und dem orginalen MacOS X 10.4 Tiger. Das Teil bootet in 25s, alle Anwendungen starten sauschnell, und es ist absolut Viren und Trojaner sicher. Internetzugang jederzeit über Kabel möglich, WLAN ist mit dieser Karte über WPA möglich (kein WPA2).
Das Teil rennt wie Schmidts Katze. Leider gibt es keine aktuellen Browserversionen von Mozilla oder Google für den PPC. Aktuell nutze ich Camino als Webbrowser. Natürlich steht auch der Safari aus Tiger zur Verfügung. Libreoffice in der aktuellen Version 4 konnte ich ebenfalls installieren.

Wednesday, January 5, 2011

Der Schwarm




Nachdem ich Schätzings letztes Werk "Limit" nach 100 Seiten erstmal wieder ins Bücherregal stellte, wagte ich mich nun in einem Anfall von Leselust während der Feiertage an "Den Schwarm". Und siehe da, ging doch ganz gut. Gestern habe ich die 980 Seiten geschafft, also in ca. 10 Tagen, mit Unterbrechungen durch Skifahren und Weihnachtsbraten. Und das sagt eigentlich schon alles. Es war spannend fast bis zur letzten Seite.

Hauptschauplätze der Handlung sind Vancouver Island, Whistler, die norwegische Küste rund um Trondheim mit Ausflügen in die Heimat der Inuit und die USS Independence, umgerüstet zu einem Forschungsschiff. Die Menschheit entkommt in diesem Roman nur knapp der vollständigen Vernichtung durch eine intelligente Lebensform aus der Tiefsee. Und sie muß sich am Ende die Frage stellen, ob Gott vielleicht nicht im Menschen, sondern in den Wesen aus der Tiefsee wohnt.

Fazit: Spannend geschrieben, mit wissenschaftlichen Fakten der Tiefseeforschung und der Meeresbiologie untermauert! Jetzt kann ich mich dann doch mal an "Limit" wagen, in der Hoffnung es wird ebenso spannend. Etwas ungehalten war ich über die Verwendung von "Powerpoint" als Software während der Beratungen. Es sollte doch in einem Zukunftsroman möglich sein, fortschrittliche Bürosoftware zu verwenden ;-)

Meine Empfehlung: Wer demnächst zum Whale Watching nach Vancouver reist, sollte dieses Werk erst nach der Reise lesen.

Monday, May 31, 2010

US Airways und Opensource


Rückflug Philadelphia - München mit einem Airbus A330 der US Airways. Alle Rücklehnen der Vordersitze sind mit einem kleinen LCD-Monitor im 16:9-Format ausgestattet. Der Airbus macht auch sonst einen sehr modernen Eindruck, als ob er gerade erst aus dem Werk kommt.

Der Bordfunk meldet kurz, dass das Unterhaltungsprogramm in Kürze zur Verfügung steht. Wir möchten uns gedulden, weil das system neu gestartet werden muß. Ich murmel in meinen Bart - seit 4 Tagen unrasiert - : "mit Linux wäre das nicht passiert". Weit gefehlt wie sich später herausstellen sollte.

Stunden später, ich bin gelangweilt und möchte mit meiner Kreditkarte ein Minispiel - Poker - kaufen. Das klappt nicht. Die hübsche Stewardess bittet mich um Geduld, sie startet meinen LCD-Monitor neu.

Was ich dann auf dem Monitor vor mir sehe, ist wohl so nicht vorgesehen. Und ich verfolge staunend den Bootvorgang einer Linuxmaschine.

Monday, December 7, 2009

Isabel Allende - Mein erfundenes Land


Die Frage eines Reporters während einer Pressekonferenz macht Isabel Allende sprachlos. Eine Frage, zu der ich eine klare Antwort habe wenn ich auf Reisen bin. Nein, während meiner sehr kurzen Reisen habe ich selten Heimweh. Anders Isabel Allende, die diese Frage zum Anlass nimmt, eine Lawine von Erinnerungen an ihr Heimatland Chile mit uns zu teilen.
Und so sitze ich im Bus nach Argentinien und während der 2-stündigen Grenzkontrolle lese ich amüsiert etwas über die Bürokratieverliebtheit der Chilenen und das Isabel ebensolange an einem Grenzübergang warten mußte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Buch schon zur Hälfte gelesen und während nun ihrerseits die Argentinier unser Gepäck nach Manier einer DDR-Grenzkontrolle durchwühlen, bin ich schon wieder ein paar Seiten weiter.
Das Buch hat mich dann so gefesselt, daß ich es bei Ankunft in El Calafate (nochmal 2 Stunden später) zu Ende gelesen hatte.
Wer Chile bereist und mehr über die Sitten, Gebräuche und Klischees seiner Bewohner, über die Familie Isabel Allendes und über die Geschichte des Landes lernen möchte, sollte unbedingt dieses Buch lesen. Es ist kurzweilig geschrieben, anfangs amüsant, später dann auch traurig.

Foto: suhrkamp.de

Wednesday, October 7, 2009

Dresden Neustadt


Es wird dämmrich und ich besteige am Hauptbahnhof die S-Bahn nach Dresden-Neustadt. Wolln doch mal sehn was dran ist an der Schlagzeile im Touristenprospekt: "Größtes Kneipenviertel Deutschlands".

Allerdings beschäftigt mich zunächst die Ansage der nächsten Haltestelle: "Dresden so-und-so, Übergang zum World Trade Center". Ich fühle mich weltoffen.
"Dresden-Neustadt!", ertönt es dann einige Augenblicke später, und ich bin raus. Noch ein Blick auf die Karte, dann marschiere ich bei einsetzendem Nieselregen und einbrechender Dunkelheit los. Zwei Mädchen, schwarz gekleidet, fragen mich, wo hier ein Lidl ist, und ich kenne das Codewort nicht. Also weiter und rechts rein in die Alaunstraße, und ich merke, hier bin ich richtig. Der Regen, vorbeiflitzende Radfahrer und Leuchtreklamen einiger Bars erfreuen mein Gemüt und ich fühle mich wie ein Bladerunner.

Erstmal was futtern, und ich lese "Devil's Kitchen". Später, als ich die bestellten HotDogs mit einer von 10 verschiedenen Chilisoßen würze, begreife ich endlich, warum dieses Lokal so heist. Und ich kann endlich wieder frei atmen.

Wieder zurück in der Alaunstraße. Vorbei an einem Biergarten erwische ich zufällig den Eingang zur Kunsthofpassage und lasse mich trotz Regen vor einem spanischen Restaurant nieder - El Perro Borracho. Ich befinde mich in einem Art Hinterhof. Über mir höre ich Klaviermusik und lese "Ballettschule". Lampionlampen tauchen den Hof in warmes Licht, hier bin ich energiesparlampenfrei. Ich bestelle Budweiser, und spreche das ausversehen amerikanisch aus. Irgendwie doch zu viel Blade Runner geschaut. Der Wirt erklärt mir auch gleich, dass das amerikanische Budweiser überhaupt nicht schmeckt und auch nichts mit dem tschechischem Budweiser zu tun hat. Es regnet mittlerweile richtig schön. Und außer ein paar Rauchern, die aus dem vollbesetzten Gastraum mal kurz im Freien sitzen, bleibe ich allein hier draußen.

Ein Bier später zieht es mich weiter fort, an einen anderen Ort. Ich schlendere immer noch durch den Kunsthof und sehe Licht in einer Kellerbar. Im schönsten Waschhaus Dresdens treffe ich dort auf Rainer und Moni. Rainer ist der Inhaber dieser Bar und füllt mir auch gleich ein Bier ab. Moni, wie sich später herausstellt, hat ein paar Häuserecken weiter eine Pension.

Da ich der einzige Gast zu dieser Stunde bin - es regnet immer noch - sitzen wir drei bald gemütlich zusammen und plaudern über DDR-Musik und die Pudhys. Nebenbei bemerke ich, das alle Möbel in dieser Bar aus Bambus sind. Rainer führt mich dann eine Etage höher in den Verkaufsraum des ersten und einzigsten Fachgeschäftes mit eigener Produktion für Bambusmöbel. Und Rainer läßt es sich nicht nehmen, meine Unwissenheit bei Bambus und Kokusnüssen zur Schau zu stellen.

Irgendwann verabschiede ich mich und bin nun in der Parallelstraße zur Alaunstraße. Plötzlich stehe ich vor der Reisekneipe. Die Erlebniskneipe des Reiseveranstalters "Schulz Aktiv Reisen", bei dem ich für November eine Chilereise gebucht habe. So ein Zufall. Und es gibt "Gambrinus", ein Bier, welches auch in meiner Stammkneipe daheim ausgeschenkt wird.

Weiter in die Nacht, und ich höre Jazzmusik. Verdammt, habe ich hier etwa eine Jam-Session verpasst? Und tatsächlich, in der "Scheune" erlebe ich die letzen Minuten einer Jazzband. Da hätte ich mich mal informieren sollen.

Ein schöner Abend geht zu Ende und ich verlasse das Neustadt-Viertel. Ich laufe zurück Richtung Elbe. Schon eine überquerte Hauptstraße später erstirbt das Nachtleben. Fahle Neubauten und breite Flaniermeilen mit Läden im Erdgeschoss ersetzen die gemütlichen Gassen in Neustadt. Ich fühle mich als ob ich mein Wohnzimmer verloren hätte.

Auf Wiedersehen Dresden-Neustadt

Links zu diesem Post:

http://www.devils-kitchen.eu/
http://www.kunsthof-dresden.de/
http://bambushaus-dresden.de/
http://www.reisekneipe.de/
http://www.scheune.org

Foto: Patrick Hesse, Dresden

Friday, August 21, 2009

Avatar Trailer is online


Da gucke ich mir zufällig die aktuellen Filmtrailer an und lese "Avatar". Und tatsächlich, seit heute unter http://www.apple.com/trailers/ gibts einen ersten Blick auf das neue Werk vom James Cameron. Die Musik ist noch etwas eintönig, aber die Szenen gefallen mir schon ganz ordentlich.

Links: avatarmovie.com
Foto von dieser Webseite

Tuesday, August 4, 2009

The Secret of Monkey Island - Special Edition


Es war einmal vor langer langer Zeit, als ich meinen ersten PC bekam und stundenlang bei "Prince of Persia" die Prinzessin zu retten versuchte. Und dann kam Monkey Island mit Guybrush Threepwood. Das waren noch Zeiten. Und nun bin ich wieder jung. Der Klassiker kehrt zurück als mobile Version auf meinen Touch und ich kann's nicht lassen.

Ich hoffe auf weitere Titel von Lucas Arts, wie zB "Indiana Jones and the Fate of Atlantis" oder Roger Wilcow in "Space Quest". Da bin ich mir aber garnicht sicher ob das auch von Lucas Arts war.

Foto: http://www.lucasarts.com/games/monkeyisland/